2.1.1 Prinzip der Rechenzeilen


ToolboxDie Eingabe von Rechenzeilen erfolgt direkt im Textprogramm. Es reicht völlig aus, eine Formel wie M = q * l² / 8 oder τ = Teq / Wt in eine beliebige leere Zeile zu schreiben und die Funktion Zeile berechnen aufzurufen. Im Gegensatz zu Tabellenkalkulationsprogrammen werden keine Zellen benötigt.

Die Rechenzeile kann einen vorangestellten Text enthalten. Das Gleichheitszeichen oder der Doppelpunkt trennt diesen von der Formel. Die Maßeinheit kann direkt hinter der Formel durch Leerzeichen getrennt angegeben werden.

Das Programm interpretiert die Rechenzeile vollautomatisch. Maßeinheit, Format und Nachkommastellen werden bei Bedarf abgefragt (siehe unbedingt Kapitel 2.4). Abhängige Werte werden erkannt und entsprechend berechnet.



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Rechnen-Zeile bearbeiten

Grafische Formeln


Grafische  FormelnGrafische Formeln sollten verwendet werden, wenn der Schwerpunkt auf dem optischen Erscheinungsbild liegt (z.B. bei komplexen Formeln).

Grafische Formeln und die Eingaben im Textprogramm können beliebig kombiniert werden. D.h. es können nur einzelne Terme als grafische Formel eingegeben werden.

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Formel

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Rechnen-Grafische Formel

Darstellungsarten von Formeln


Darstellungsarten von Formeln

Hinweis: VCmaster kann Rechenzeilen automatisch in grafische Formeln umwandeln. Diese Option wird während der Neueingabe abgefragt. (siehe Kapitel 2.4.2.).

Zeilen als Eingabezeilen deklarieren oder Zeilen sperren


Rechenzeilen können explizit als Eingabezeilen deklariert werden. Das beschleunigt Eingaben, da relevante Daten gezielt angefragt werden. Der Eingabe-Assistent berücksichtigt zum Beispiel diese Option und fragt beim Einlesen von Vorlagen ausschließlich die definierten Eingabedaten ab.

Rechenzeilen können gesperrt werden. Das verhindert das ungewollte Ändern dieser Zeilen. Das Bearbeiten ist dann nur nach Bestätigung einer Sicherheitsmeldung möglich.

Die Eingaben erfolgen am einfachsten über das Kontextmenü (Bild). 

Hinweis: Mit Extras-Anzeigen-Zeige Steuerungsmarken werden diese Zeilen hervorgehoben dargestellt. Die Farbe kann über Extras-Einstellungen-Programmoberfläche-Farbe der Eingabezeilen/Farbe der gesicherten Zeilen eingestellt werden.

2.1.2 Definition von Variablen


Einer Variablen können Zahlenwerte oder Texte zugewiesen werden. Vorgabewerte werden einer Variable zugewiesen, indem der Variablenname mit dem zugehörigen Wert in eine leere Zeile geschrieben wird (z.B. F = 600 N) und die Funktion Zeile berechnen aufgerufen wird (siehe unten).

Ergebnisse von Rechenzeilen, Aufsummierungen bzw. dem Ergebnis einzeilig/rechts werden, wenn angegeben, automatisch einer Variablen zugewiesen. Der Ausdruck, der vor einem Gleichheitszeichen oder Doppelpunkt steht, wird als Variable interpretiert.

VCmaster erkennt alle Abhängigkeiten automatisch. Wird ein Wert geändert, berechnet das Programm die relevanten Zeilen erneut. Durch diese Eigenschaft können ohne Programmierkenntnisse Rechenalgorithmen aufgestellt werden.

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ALT+RETURN

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Rechnen-Zeile berechnen

Gültigkeit der Variablen

Es ist die zuletzt gemachte Angabe maßgebend. Wird die gleiche Variable ein zweites Mal angegeben, dann ist ab dieser Stelle der neue Wert gültig.

Gültigkeit der Variablen

Abgrenzen von Bereichen

Abgrenzen von BereichenVCmaster kann Algorithmen kapseln. Damit werden Variablen explizit einem Gültigkeitsbereich zugeordnet. Das mindert das Risiko, Variablen zu verwechseln, insbesondere dann, wenn mehrere ähnliche Berechnungen wiederholt werden.

















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Rechnen-Berechnungsbereich abgrenzen

Variablennamen

Beispiele:


Falsch Richtig
h² = 100 mm h = 10 mm
X = Fehler, da Variable h fehlt X = = 100 ,00 mm²

b/2 = 20 mm b = 40 mm
b1 = b/2 Fehler, da Variable b fehlt b1 = b / 2 = 20 ,00 mm

F(10) = 500 N F[10] = 500 N
σ = F(10)/A Fehler, da Operator * fehlt σ = F[10] / A = 10 ,00 N/mm²
VCmaster erwartet F * ( ... )

2.1.3 Weitere Beispiele


Vorgabe einer Variable:
D= 10mm

Textvariable (z.B. für Materialien und Datenbankabfragen):
gewählte Schraube SCHR= "M12"

Formel ohne Text:
F / A = 10,00 N/mm2

Formel mit Text (durch Gleichheitszeichen abgeschlossen) und Variablenzuweisung:
Spannung σv = Re * a / 100 = 846,00 N/mm²
max. Moment M = q * L² / 8 = 5,56 kNm

Grafische Formel mit Variablenzuweisung (k90):
Beiwert k90 = Grafische Formel = 0,59

Kleines Beispiel aus der Statik:

Beispiel aus der Statik

Erläuterung:

Die Variablen lk und dp wurden durch den Anwender vorgegeben. Bei der Berechnung des Eigengewichtes wird bereits dp verwendet. Alle Ergebnisse werden automatisch ermittelt. Zur Weiterrechnung können g, p, qD sowie M und Q wiederum als Variable benutzt werden.